In der Planungsphase der Pioneersonden spielten nicht wenige bei der NASA schon mit dem Gedanken einer noch größeren Mission. Wir kennen sie heute unter dem Namen Voyager. Sie beruht vorallem auf einer Planetenkonstellation, wie sie nur alle 175 Jahre eintritt. Nur sie ermöglichte es, alle Planeten von Jupiter bis Neptun auf einen Schlag in relativ kurzer Zeit zu besuchen. Ursprünglich sollten wir heute von Voyager 1 bis 4 reden, doch die Kosten erschienen viel zu hoch. So startete am 20.8.77 Voyager 1 und am 5.9.77 Voyager 2. Aufgrund der einmaligen Planetenkonstellation konnten sich die Sonden sozusagen an den Planeten entlanghangeln und sparten dadurch Treibstoff. Voyager 1 besuchte am 5.3.79 Jupiter, flog bis 13.11.80 weiter zum Saturn und flog anschließend in Richtung Ende unseres Sonnensystems. Wie Pioneer sendete auch Voyager 1 auf dieser Reise weiter fleißig Daten zur Erde. Voyager 2 widmete sich wiederum stärker den Planeten. Am 9.7.79 wurde Jupiter erreicht, Saturn am 26.8.81, Uranus am 24.1.86 und Neptun am 8.8.89. Die Voyager Mission brachte interessante Entdeckungen. So z. B. den ersten jemals ausserhalb der Erde beobachteten Vulkanausbruch auf dem Jupitermond Io, die Entdeckung der Ringe um Jupiter und die Untersuchung der Eiskruste von Europa. Saturns Ringe wurde ebenfalls genauer untersucht und es stellte sich raus, dass sie wohl kaum, wie bis dahin vermutet, aus der Kollision mit Monden hervorgegangen waren. Bei Uranus entdeckte Voyager 2 ganze 10 neue Monde. Auf Neptun wurden Winde festgestellt die 2000km/h erreichen können. Seitdem setzen beide Sonden ihre neue interstellare Mission fort. Es wird erwartet, dass sie noch einige Jahrzehnte in Betrieb bleiben können
Träfe Voyager dereinst wirklich auf eine außerirdische Kultur, was frühestens in Jahrmillionen denkbar wäre, fänden diese dort eine 31 Zentimeter große, vergoldete "Schallplatte", auf der die NASA-Konstrukteure in vorsorglicher Weitsichtigkeit Bild- und Toninformationen der menschlichen Zivilisation und ihrer Mitbewohner gespeichert haben. Dabei ist die in den Metallrillen der Platte eingegrabene Information derart sicher deponiert, dass ihr selbst die Weltraumstrahlung und die aufprallenden astralen Staubkörner nichts anhaben können. Und in punkto Langzeitspeicherung ist die Weltraum-Record ohnehin einsamer Rekordhalter. Denn mit einer Überlebensdauer von bis zu eine Milliarde Jahren - in diesem Zeitraum fliegt Voyager immerhin viermal um das Zentrum unserer Galaxis - stellt sie jeden Computer, jede Bibliothek oder jedes Archiv weit in den Schatten. Grußbotschaften in 60 Sprachen, 90 Minuten Musik und Alltagsgeräusche von Lebewesen einer längst vergangenen Kultur - darunter das Freudengeschrei von Kindern oder der Gesang von Buckelwalen - würden wieder zu neuem Leben erwachen, sofern ET & Co das beigefügte Abspielgerät reaktivieren können.
Wenn das kosmische Intermezzo der Menschheit nur noch eine Randnotiz in der galaktischen Enzyklopädie ist, werden wenigstens O-Töne und Photographien von Menschen und Tieren davon Zeugnis ablegen, das es uns irgendwann und irgendwo einmal gegeben hat.