1969 fiel die Entscheidung die Sonden Pioneer 10 und 11 zu entwickeln um zunächst Jupiter und später mit einer Sonde auch Saturn zu besuchen. Zum damaligen Zeitpunkt war eine solche Mission etwas spektakuläres, denn noch nie zuvor war es möglich eine Sonde durch den Planetoidengürtel hindurch hinter unseren Nachbarplaneten Mars zu schicken. Hohe Strahlung und die Energieversorgung, so weit entfernt von der Sonne, waren weitere Herausforderungen die es zu meistern galt. Ames Research Center und JPL bewerkstelligten die Aufgabe jedoch wie erwartet. Am 2.3.1972 erfolgte der Start von Pioneer 10 und knapp über ein Jahr später am 5.4.1973 folgte Zwilling Pioneer 11. Die erste Sonde kam ihrem Ziel zu diesem Zeitpunkt schon immer näher. Der gefürchtete Planetoidengürtel war längst überwunden und Jupiter nicht mehr weit. Am 3.12.73 traf Pioneer 10 ein und schoss aus einer Entfernung von 130.000km die ersten Fotos dieses Planeten. Doch die Pioneer Zwillinge schossen nicht nur Fotos. Wissenschaftliche Instrumente, wie UV-Photometer und IR-Radiometer, ließen Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Planeten und des Raumes zu. Der Besuch von Pioneer 10 bei Jupiter sollte nicht von langer Dauer sein. Recht bald musste sich die Sonde anderen Aufgaben widmen, so z. B. der Erforschung der Sonnenwinde. Pioneer 11 wendete sich etwas ausführlicher Jupiter zu und schoss erste aussagefähige Fotos des charakteristischen roten Fleckes.
Am 1.9.1979 wurde Saturn erreicht. Pioneer 11 entdeckte bei der Erforschung dieses Planeten u. a. zwei neue Monde. Doch Pioneer 10 und 11 erwiesen sich als so langlebig, dass beiden Sonden nach Abschluss ihrer eigentlichen Mission neue Aufgaben zugedacht wurden. So wurde die Mission von Pioneer 10 erst im Jahr 1992 offiziell beendet - er hatte unser Sonnensystem längst verlassen und auf seinem Weg viele wichtige Informationen gesammelt.Doch das heisst nicht, dass die Sonde schon ihren Dienst eingestellt hätte. Zwar haben bereits einige Instrumente ihre Tätigkeit eingestellt, doch Pioneer 10 sendet mit einem kläglich schwachen Signal weiter. Es sind mehrere Antennenanlagen notwendig um das Signale noch zu empfangen. Pioneer 11 stand bis 1995 noch in ständigem Kontakt mit der Bodenstation. Die Signale benötigten sage und schreibe 6 Stunden dorthin. Seitdem horcht man nur noch in unregelmäßigen Abständen nach den Lebenszeichen der Pioniere, die sich auf dem Weg ins Zentrum der Milchstraße befinden - wird er auch nahezu ewig dauern. Es müssen bei jedem Kontakt einige große Antennenanlagen zusammengeschaltet werden. Die schlechter werdende Energieversorgung ist nur noch für sehr schwache Signale gut. Nur die Instrumente zur Messung des Sonnenwindes blieben eingeschaltet, um den Moment festzustellen, an dem die Sonden endgültig aus dem Einfluss unseres Sonnensystem entschwinden.
Beide Sonden führen eine Tafel mit sich
Auf dieser Platte sind mehrere Dinge zu sehen:
Eine Darstellung des Wasserstoffmoleküls - das am häufigsten vorkommende Element im Weltall.
Ganz unten:Eine schematische Darstellung unseres Sonnensystems. Der große Kreis links unsere Sonne, gefolgt von Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. In dieser Skizze auch ist die Bahn der Pioneer Sonde eingezeichnet.
Auf der linken Bildhälfte befindet sicheine Karte der näheren galaktischen Umgebung unserer Sonne. Im Zentrum der Linien befindet sich unsere Sonne. Die Linien selbst sind Richtungen zu Pulsaren. Diese "kosmischen Leuchtfeuer" sind auch für ETI sehr markante Gebilde und können als solche identifiziert werden. Auf den Linien sind die Pulsperioden der Pulsare binär kodiert, als Vielfache der Periode der Wasserstoffstrahlung.
Auf der rechten Seite istein Mann und eine Frau gezeichnet mit der schematischen Zeichnung der Raumsonde im Hintergrund.